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Mit Blockchain in die Zukunft starten

von Andreas Bernstein

Das Thema Blockchain wird sehr oft als revolutionäre Entwicklung umschrieben. Vergleiche mit der Elektrizität werden herangezogen, welche unser Leben in der Zeitgeschichte noch einmal gänzlich verändert hatte. Eine genaue Erklärung fehlt jedoch häufig. Was versteht man unter der Blockchain und wie verändert sie konkret unseren Alltag? Solchen Fragen widme ich mich in dieser Podcast-Episode und werde dazu ein Produkt vorstellen, mit dem man als Anleger von der möglicherweise weiterhin rasanten Entwicklung in diesem Sektor profitieren kann.

Blockchain einfach erläutert

Mit dem Internet haben wir uns alle „angefreundet“ und nutzen es weitestgehend. Sonst hättest Du den Weg zu meinem Blog „fit4finanzen.de“ sicher nicht gefunden. Aus heutiger Sicht vergleiche ich Blockchain eher mit der Entwicklung des Internet, als mit der Verbreitung der Elektrizität. An dessen Ursprünge vor 200 Jahren habe ich logischerweise auch keine Erinnerungen – an die erste private Nutzung des Internets jedoch schon. Damals summte noch ein Modem für circa 15 Sekunden, bevor ich eine Internetseite langsam öffnen und mich über dessen Inhalt freuen konnte. Etwa 25 Jahre später bin ich bereits beim Einstieg in das Auto via GPS online geortet und finde auf Knopfdruck alle technischen Geräte meiner Familie auf einer Karte präsentiert. Bargeldloses Bezahlen und das Streamen von Musik und anderen Podcasts gehören ebenso selbstverständlich zum Alltag, wie die Morgenroutinen im Bad. Wir denken darüber nicht mehr nach.

Genau dies ist meiner Ansicht nach der Kerngedanke von Blockchain. Es laufen komplexe technische Prozesse im Hintergrund, die wir weder wahrnehmen noch vom Ablauf her beeinflussen können. Wie zum Beispiel das bargeldlose Bezahlen: Hier wird an der Kasse beim Discounter durch das Auflegen unserer Geldkarte oder des Smartphones im Hintergrund geprüft, ob der Betrag auf dem hinterlegten Konto verfügbar ist und nach erfolgreicher Prüfung dieser direkt beglichen. Manchmal bekommt man in der gleichen Sekunde noch eine SMS in der Form:

Mitteilung nach Abbuchung eines Geldbetrages
Mitteilung nach Abbuchung eines Geldbetrages

Es liegt auf der Hand, dass hier Daten ausgetauscht werden müssen. Damit müssen wir einfach leben oder es komplett ablehnen und uns von vielen elektronischen Dingen im Alltag verabschieden. Gibt es nur diese zwei Möglichkeiten?

Nein, denn die Blockchain findet genau hier ihren Einsatz. Unserem oft geäußerten Wunsch nach Datenkontrolle und Anonymität kann hierbei entsprochen werden. Denn gerade monetäre Informationen (und alle weiteren Dinge) sind in einer Blockchain dezentralisiert gespeichert und „gehören“ niemandem. Übertragen auf die heutige Banktransaktion könnte somit ein Hotel oder der Discounter mein Bankkonto einsehen und ich das Bankkonto des Transaktionspartners. STOP – nicht komplett, denn die Daten hinter den Konten sind dann wiederum anonym und bestehen aus einer Abfolge von Zahlen und Buchstaben. Der Discounter sieht somit nur, dass mein Konto das erforderliche Guthaben aufweist und weder meinen Namen noch weitere spezifische Daten.

Alle Transaktionen werden ebenfalls in der Blockchain abgelegt. Dies erfolgt gleichsam dezentral innerhalb eines dezentralen Computer-Netzwerkes aller Teilnehmer. Ein Betrug ist fast unmöglich, da es immer wieder zum Abgleich der Daten in der Blockchain selbst kommt und damit völlige Transparenz gegeben ist.

Dies sind die 3 zentralen Kernpunkte einer Blockchain:

  • Anonymität
  • Dezentralität
  • Sicherheit

Digitale Informationen werden somit abgelegt, ausgetauscht, verarbeitet und geprüft, ohne dass man hierbei als Nutzer eingreifen muss. Ein Vergleich mit Online-Datenbanken wird hier ebenfalls oft angeführt. So ist es bei google-Docs zum Beispiel möglich, zeitgleich eine Tabelle zu bearbeiten und jeweils auf dem Computer zu sehen, in welcher Zeile die anderen – für das Dokument freigeschalteten Nutzer – Daten eingeben. Die Daten liegen dennoch beim google-Konzern und damit nicht gerade dezentral und anonym, doch auch das kann sich schnell ändern.

Vermutlich merkt man zukünftig nicht einmal, ob man Teilnehmer einer Blockchain ist. Daher muss man den technischen Prozess nicht im Detail verstehen, sondern nur wissen, dass es ihn gibt. Wenn Du es dennoch etwas genauer wissen magst, folgt hier in drei Sätzen meiner Erläuterung:

Jede Transaktionen in der Blockchain wird durch eine Hash-Funktion (lange Erläuterung auf Blockchainwelt)  kryptografisch verschlüsselt, zur Einsparung von Zeit und Speicher mit einander verrechnet und letztlich in einem Transaktionsblock zusammengefasst. Wird ein neuer Block erstellt, spricht man vom Mining und der Blockersteller bekommt eine kleine Gutschrift. Alle Informationen sind dabei in Hexadezimalzahlen umgewandelt und an die Information des jeweils vorher eingefügten Hash-Blocks angefügt. So kann nichts verloren gehen.

Und an welchen Stellen revolutioniert die Blockchain unser zukünftiges Leben?

Blick in die Zukunft

Zukünftig werden die Blockchain-Dienste noch weiter ausgebaut. Eine gemeinsame Arbeit an Dokumenten wie Verträgen erleichtert in jeder großen Firma den Arbeitsablauf. Geschieht dies auf weiteren Unternehmensebenen, sind gegebenenfalls weniger Geschäftsreisen notwendig, da noch mehr Menschen von einem beliebigen Ort der Welt zusammen an Projekten arbeiten können. Lassen sich hierbei bestimmte Abläufe automatisieren, so wie eine Rechtschreibprüfung im einfachsten Fall oder eine technische Prüfung bei Konstruktionsplänen, dann wird mit der Erzeugung von digitalen Werten eine weitere Stufe der Blockchain beschritten. So genannte „Smart Contracts“ vereinfachen dabei sehr komplexe Vorgänge und helfen Kosten zu reduzieren.

Menschliche Fehler oder ein Austausch von Daten ohne Zustimmung der beteiligten Parteien sind damit unmöglich. Das klingt für Dich vielleicht beängstigend, waren selbstfahrende Autos vor 50 Jahren aber ebenso und nun stehen wir kurz davor.

In der Praxis werden wir in 10 Jahren in ein Auto einsteigen, das Ziel ansagen und los geht die Reise. An einer roten Ampel lädt sich die Batterie induktiv (wie heute schon viele Smartphones) und ohne Kabel binnen weniger Sekunden immer wieder auf. Abgerechnet wird dies im Hintergrund mit dem Betreiber des Stromanbieters über das hinterlegte Bankkonto auf die Kilowattstunde genau. Während der Fahrt arbeiten wir online mit Kollegen aus aller Welt ohne Sprachbarrieren oder nutzen die so gewonnene Zeit für persönliche Bedürfnisse. Eine tolle Vision, oder?

Blick in die Zukunft
Blick in die Zukunft

Spannend ist für mich natürlich die Frage, wie man an dieser Entwicklung partizipieren kann.

Finanzprodukt für ein Investment

Es gibt bereits mehrere Tausend Kryptowährungen und Systeme, die sich oft nur durch Kleinigkeiten unterscheiden. Hier im Detail den Anbieter zu finden, der womöglich in mehreren Jahren einen Standard definiert, halte ich für wenig aussichtsreich. Um auch dazu ein persönliches Erlebnis mitzuteilen: Vor 20 Jahren dachte ich noch, dass Nokia bis in alle Ewigkeit Marktführer im Bereich der Handys sein wird. Heute stellt das Unternehmen nur noch Technik für Netze, Sendeanlagen und Software her. Apple, Samsung und Co haben in diesem Bereich ihren Platz eingenommen.

So favorisiere ich für die Blockchain-Story eine breite Streuung, die nicht nur Anbieter, sondern ebenso Dienstleister enthält. Die Bank Vontobel hat sich diesem Thema bereits im Jahr 2018 angenommen und einen Index ins Leben gerufen, den man über ein Zertifikat abbilden kann. Dabei wird in bis zu 20 Unternehmen aus verschie­denen Blockchain-Technologie-Subsektoren investiert. Dazu gehören neben Blockchain-spezifischen Unternehmen auch Hardware- und Software-Plattformen sowie Unternehmen aussichtsreicher Sektoren mit dem größten Wertschöpfungspotenzial.

Spannend ist hierbei natürlich die Entwicklung dieses Zertifikates. Im direkten Vergleich zwischen dem Deutschen Aktienindex, auf den viele Anleger im ersten Gedanken an die Börse schauen, und dem vorgestellten Zertifikat, stellt man folgendes fest.

Die Corona-Krise war auch bei diesem Finanzprodukt zu spüren. So notiert der DAX noch im Sommer auf Sicht von 2 Jahren trotz der jüngsten Erholung im April (Zeitpunkt des Chartvergleichs) im negativen Bereich. Das Zertifikat hingegen konnte den Abschwung sehr gut abfedern und vollzog in diesem Zeitrahmen eine positive Entwicklung. Dies zeigt folgende Grafik von wallstreet-online auf:

Performance DAX versus Solactive Blockchain Technology Zertifikat
Performance DAX versus Solactive Blockchain Technology Zertifikat

Schaut man auf das letzte Gesamtjahr, das Kalenderjahr 2019, so konnte der DAX einen außergewöhnlichen Zuwachs von 25 Prozent erzielen. Das Zertifikat brachte es hingegen auf auf insgesamt 31 Prozent.

Das aktuelle Chartbild weist nun (Referenz Anfang September 2020) eine Kursnotiz am Allzeithoch auf:

Solactive Blockchain Technology Zertifikat im Langfristchart
Solactive Blockchain Technology Zertifikat im Langfristchart

Seit der Emission im April 2018 ist damit eine deutlich positive Entwicklung verzeichnet. Das ist keine Garantie für die Zukunft, doch spiegelt ein Bild auf das Interesse in der Vergangenheit wider. Du findest das Zertifikat unter der ISIN DE000VL9NBT1 auf allen großen Finanzseiten oder direkt auf dem Informationsportal von Vontobel:

Ich hoffe, diese Erläuterung zum Thema Blockchain und wie man diesen Bereich als Anleger erkunden kann, hat Dir Lust auf weitere Informationen gemacht. Und nun kommt der Podcast dazu – viel Spass beim Hören!

Viel Erfolg wünscht Dir Andreas Bernstein

P.S.: Die Videoversion des Podcasts ist hier zu sehen:

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Titelbild von Gerd Altmann auf Pixabay

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