US-Aktienanalyse Broadcom
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Broadcom erneut mit starkem Quartal aber hohen Investitionen, welche die Aktie belasten

von Andreas Bernstein

Broadcom ist heute einer der vielseitigsten Technologiekonzerne der Welt und zählt sowohl im Halbleiterbereich als auch im Infrastruktursoftware-Segment zu den globalen Schwergewichten. Die historische Entwicklung des Unternehmens ist jedoch komplexer als bei vielen Konkurrenten, da Broadcom in seiner heutigen Form das Ergebnis zahlreicher Fusionen, Übernahmen und strategischer Neuausrichtungen ist. Die Ursprünge reichen bis 1991 zurück, als Henry Samueli und Henry Nicholas in Kalifornien die erste Broadcom Corporation gründeten – ein Chipentwickler, der sich auf Kommunikations- und Netzwerktechnologien spezialisierte und früh eine Schlüsselrolle in der boomenden Internet- und Mobilfunkära einnahm.

Kapital vom IPO wird investiert, Übernahmen folgten

Der Börsengang von Broadcom erfolgte 1998 an der Nasdaq. Das Unternehmen profitierte rasch vom explosionsartigen Wachstum digitaler Kommunikation: Chips für WLAN, Bluetooth, Set-Top-Boxen, Kabelmodems und Ethernet-Lösungen machten Broadcom zu einem der am schnellsten expandierenden Halbleiterhersteller seiner Zeit. In den Folgejahren wuchs das Unternehmen sowohl organisch als auch über Übernahmen.

Eine entscheidende Zäsur stellte die Übernahme von Broadcom durch Avago Technologies im Jahr 2015 dar. Avago – selbst mit Wurzeln in Hewlett-Packard und später Agilent – hatte sich seit dem eigenen Börsengang 2009 zu einem effizienzgetriebenen, diversifizierten Halbleiteranbieter entwickelt. Mit der Fusion entstand das heutige Broadcom Inc., das den bekannten Markennamen übernahm und sich seitdem durch eine besonders konsequente M&A-Strategie auszeichnet. Zu den größten Transaktionen zählen die Akquisition von Brocade (2017), CA Technologies (2018), Symantec Enterprise Security (2019) und zuletzt VMware im Jahr 2023. Broadcom baute damit ein einzigartiges Portfolio, das sowohl leistungsstarke Chips für Rechenzentren, Netzwerke, Smartphones und Speicher als auch strategisch bedeutende Unternehmenssoftware umfasst.

Aussichten von Broadcom

Der Geschäftsverlauf des kombinierten Konzerns ist geprägt von zwei Konstanten: hoher operativer Effizienz und aggressiver Portfoliosteuerung. Auf der Halbleiterseite gehört Broadcom zu den wichtigsten Zulieferern für hyperskalierende Rechenzentren, Netzwerkbetreiber, Cloud-Service-Provider und große Smartphone-Hersteller. Die Chips finden Einsatz in Ethernet-Switches, Netzwerkschnittstellen, Optik, Speichersystemen und Funkschnittstellen. Im Softwarebereich verfolgt Broadcom eine Strategie, etablierte Enterprise-Produkte zu erwerben, sie zu konsolidieren und auf langfristige Profitabilität auszurichten. Diese Kombination aus Investitionsdisziplin und konsequentem Cashflow-Fokus machte Broadcom zu einem der margenstärksten Unternehmen im Sektor.

Die Rentabilität soll auch weiter hoch bleiben, wie die Schätzungen zeigen:

Zukunftsvision von Broadcom

Mit Blick in die Zukunft steht Broadcom auf mehreren strukturellen Fundamenten. Erstens: Der steigende Bedarf an leistungsfähiger Netzwerk- und Rechenzentrumstechnologie, insbesondere getrieben durch KI- und Machine-Learning-Workloads. Broadcoms Ethernet-, Optik- und Custom-Silicon-Lösungen sind in einem Markt positioniert, der vor einem potenziellen mehrjährigen Investitionszyklus steht. Zweitens: Die zunehmende Bedeutung von Hybrid- und Multi-Cloud-Infrastrukturen, in denen VMware – nun unter Broadcoms Führung – eine zentrale Rolle spielt. Drittens: Die langfristige Ausrichtung auf margenstarke Enterprise-Software, die Broadcom berechenbarere Erlösstrukturen sichert und zyklische Halbleiterschwankungen abfedert.

Wie haben sich die Aktien entwickelt?

Die Entwicklung der Broadcom Aktien

Die Aktie von Broadcom spiegelt diese Entwicklung wider. Über viele Jahre hinweg zeigte das Papier eine überdurchschnittliche Performance, getragen von robusten Cashflows, stetigen Dividendensteigerungen und einem umfassenden Aktienrückkaufprogramm. Perioden erhöhter Volatilität traten meist im Umfeld größerer Übernahmetransaktionen auf, in denen der Markt vorübergehend die Integrationsrisiken und Bilanzbelastungen neu bewertete. Langfristig führte der strategische Mix aus Halbleiterwachstum und softwaregetriebenen, wiederkehrenden Umsätzen jedoch zu einer deutlichen Neubewertung des Unternehmens.

Der Rücklauf vom Allzeithoch hat einen neuen Aufwärtstrend etabliert, der aber nun nachbörslich wieder in Frage zu stellen ist. Abgaben gehen daher vermutlich mit einem Verkaufssignal im Chart einher, welches auf den jüngsten Anstieg auch nicht verwunderlich ist. Das nächste technische Ziel wäre dann die 380 US-Dollar, also das vergangene Hoch im Chartbild.

Diese Ankermarken siehst Du hier im Chartbild in US-Dollar:

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Fazit zur Aktienanalyse

Gelingt es Broadcom, die Integration von VMware effizient abzuschließen, das Softwareportfolio strategisch zu straffen und gleichzeitig die Halbleitersparte entlang der KI-getriebenen Nachfrage auszubauen, verfügt das Unternehmen über erhebliches weiteres Wertschöpfungspotenzial. Die Aktie bleibt ein Kernwert für Investoren, die ein diversifiziertes Exposure zu Infrastrukturtechnologien sowohl auf der Hardware- als auch auf der Softwareseite suchen. Auch wenn die Bewertung schon hoch ist, die Rentabilität ist es auch.

Überzeugten die aktuellen Quartalszahlen? Wir bringen diese direkt mit, interpretieren den Ausblick und skizzieren im Chartbild der Aktie potenzielle Chancen.

Das Video zur Broadcom Aktienanalyse

Im Format „US-Aktien im Fokus“ nehmen Roland Jegen und Andreas Bernstein regelmäßig US-Aktien näher unter die Lupe. Heute ist die Broadcom das Thema des Tages, anbei das Video:

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Die Analysen konzentrieren sich dabei sowohl auf Fundamentaldaten als auch auf die Charttechnik.

Was lässt sich im weiteren Verlauf erwarten? Alle Insights erhalten Sie in unserem Video!

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Aktien Research Andreas Bernstein

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